Wozu Menschen fähig sind und was sie einander antun können, erfuhren die Schüler:innen der 4. Klassen am 22. Mai 2025 bei einer Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau. Dort nahmen die Jugendlichen an einem Workshop sowie an einer eindrucksvollen Führung teil, die ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Das Konzentrationslager Dachau, etwa 20 Kilometer nördlich von München gelegen, war das erste seiner Art. Es wurde bereits im März 1933 – kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten – errichtet. In den folgenden Jahren wurde es mehrfach erweitert und diente als Modell für viele spätere Konzentrationslager. Als Dachau Ende April 1945, kurz vor der Kapitulation des Deutschen Reiches, von amerikanischen Truppen befreit wurde, bot sich diesen ein Bild des Grauens: bis auf die Knochen abgemagerte Häftlinge, katastrophale hygienische Bedingungen und Berge von Leichen. Insgesamt waren während des Bestehens des KZ Dachau etwa 200.000 Menschen inhaftiert, rund 41.500 von ihnen überlebten das Martyrium nicht.
Den Schüler:innen wurde nicht nur das Ausmaß des nationalsozialistischen Massenmords verdeutlicht, sondern sie erfuhren auch von individuellen Schicksalen: Familien, die auseinandergerissen wurden, Häftlingen, die für kleinste Vergehen tagelang in Stehzellen eingesperrt wurden, aber auch von Künstlern, denen es heimlich gelang, mit ihren Zeichnungen den schrecklichen Lageralltag für die Nachwelt festzuhalten. Ein Lageralltag, der geprägt war von schwerer körperlicher Arbeit, allgegenwärtigem Hunger, entwürdigender Behandlung und der permanenten Angst, ermordet zu werden.
Die Jugendlichen zeigten großes Interesse, arbeiteten engagiert mit, stellten viele Fragen und waren sich am Ende des Tages einig: Es ist wichtig, sich an die Vergangenheit zu erinnern – und alles dafür zu tun, um zu verhindern, dass sich solch schreckliche Verbrechen wiederholen.
Wir bedanken uns herzlich beim Elternverein und beim Land Vorarlberg für die großzügige finanzielle Unterstützung, die diese Fahrt möglich gemacht hat.