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26.02.2018 14:14 Alter: 6 yrs

„Brennen für das Leben“ – Ausstellung über die Täufer


Hinrichtung einer Täuferin in Amsterdam

Eröffnung: Mo. 5.3.2018, 13.30 – 14.20 Uhr
Ausstellungsdauer: Mo. 5.3. – Fr. 9.3.2018

Ort: Foyer, 1. Stock

Vortrag von Dr. Hella Hagspiel-Keller: „Der gesellschaftspolitische Beitrag der Täufer“, Do. 8.3.2018, 18.30 Uhr, im Foyer

Anm. für Führungen: 0664 9778966 (Fr. Koppi)

In der von den Freikirchen organisierten Ausstellung steht der Ursprung und die Verbreitung der Täuferbewegung in Österreich im Zentrum. Auch die Täufer in Vorarlberg werden behandelt.

Im 16. Jahrhundert fand auch in Vorarlberg reformatorisches Gedankengut zeitweise große Verbreitung, da die Bürger und Bauern mit ihrer politischen, sozialen und religiösen Situation unzufrieden waren.

Bereits vor 1525 predigten Geistliche in Feldkirch die Lehre des Schweizer Reformators Ulrich Zwingli und anderes „lutterisch gift“, wie es die Stadtregierung ausdrückte. Auch die radikalere Richtung der Reformation, nämlich das Täufertum, fand in Feldkirch von 1527-47 seine Anhänger. Dieses entstand in Zürich, übte Kritik an der Kindertaufe und setzte sich für die Erwachsenentaufe ein, die sie als bewusste Entscheidung für den christlichen Glauben sah.

Die Regierung in Innsbruck beklagte gegenüber der Vogtei Feldkirch in einem Schreiben von 1527 das Auftreten der „widderteuffer und ander new verfürerisch leren pey geistlichen und weltlichen daselbst.“ Der Bürgermeister und Rat von Feldkirch wurde von Ferdinand I. aufgerufen, das Edikt von Worms und seine Gebote einzuhalten und diejenigen, die sich wiedertaufen ließen, hinzurichten. Gemäß diesem kaiserlichen Edikt wurde in Feldkirch der Täuferanführer Heinrich Rasinger zum Feuertod verurteilt.

Bereits zur selben Zeit wie in Feldkirch tauchten die ersten Täufer im hinteren Bregenzerwald auf und 1531 wurde ein gewisser Bartlme Koler als Täufer hingerichtet. In Au-Schoppernau entstand eine größere Täuferenklave im Zeitraum von 1570 bis 1620. Über hundert Bewohner/innen wanderten nach Mähren aus. Christina Brenerin, eine Witwe aus Schoppernau, die gefasst worden sein soll, als sie zu ihrer Tochter nach Mähren ziehen wollte, wurde 1618 hingerichtet. Sie ist nach dem heutigen Stand der Quellen wahrscheinlich die letzte Täuferin, die für ihren Glauben sterben musste.

Innerreformatorische Kirchen wie die Mennoniten und andere Freikirchen werden heute als Bestandteil oder Erbe der Reformation anerkannt. Auch Religionsgemeinschaften wie die Amish und Hutterer, die vor allem in Nordamerika (USA, Kanada) leben, gehen auf die Täuferbewegung zurück.