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31.10.2015 10:21 Alter: 9 yrs

Besuch der Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“


Am 11. Oktober 2015 fuhr die 5e-Klasse mit ihrem KV Veronika Lattner nach Innsbruck, um im Rahmen des Sozialen Lernens die Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“ von Ärzte ohne Grenzen zu besuchen.

Auf dem Marktplatz in Innsbruck war eine Zeltstadt aufgebaut, um der Bevölkerung die Arbeit dieser Hilfsorganisation näher zu bringen. Der Besuch der Ausstellung faszinierte uns alle und wir denken, dass dieses Thema wichtig ist und uns alle betrifft, ganz besonders in der momentanen Flüchtlingssituation.

Was wir in dieser Ausstellung sahen und hörten, interessierte uns, doch wir waren auch schockiert und traurig. In zwei Gruppen aufgeteilt, wurden wir von Johanna und Klaus, zwei Freiwilligen, die schon mehrmals für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz waren, durch die Ausstellung geführt. Zelte und Holzbauten zeigten anschaulich, wie eine Impfkampagne durchgeführt oder ein Cholera-Behandlungszentrum aufgebaut wird. In einem Flüchtlingslager ist nämlich mit vielen Krankheiten zu rechen. Wir erfuhren wie eine Wasserversorgungsstation mit Sanitäranlagen aufgebaut wird, welche Schutzbekleidung bei der Behandlung von Ebola-Kranken benötigt wird und weshalb Erdnusspasta für unterernährte Kinder das geeignete Nahrungsmittel ist. Wir krochen in eine Zeltunterkunft und konnten nachempfinden, wie es sich anfühlt, auf so engem Raum auf ungewisse Zeit zusammenleben zu müssen. Wir sahen auch „Kochstellen“, die Flüchtlinge aus Dosen und Altmetall selbst zusammengebaut hatten. In Krisensituationen zählt Unkompliziertheit und praktisches Denken.

Eine Fotoausstellung informierte über die aktuelle Flüchtlingssituation. Die Bilder halfen uns, die Situation von Menschen auf der Flucht besser vorstellen zu können. Besonders schlimm ist es zu sehen, welche brutalen und grausamen Situationen viele Kinder miterleben mussten. Zeichnungen und psychologische Betreuung sollen helfen, die schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten.

Ärzte ohne Grenzen wurde 1971 gegründet und ist heute die größte unabhängige medizinische Hilfsorganisation weltweit. Ärzte ohne Grenzen hilft dort, wo die medizinische Versorgung zusammenbricht: bei Naturkatastrophen, bewaffneten Konflikten, Epidemien oder Hungersnöten. Den Opfern wird geholfen, egal woher sie kommen, welche politische oder religiöse Überzeugung sie haben. Ärzte ohne Grenzen agiert auch als Fürsprecher für Menschen in Not und macht die Öffentlichkeit aufmerksam, wie respektlos und grausam mit Menschen oft umgegangen wird.

Diese Ausstellung zu besuchen, war eine gute Idee, denn nun denke ich einen Schritt weiter. Niemandem sollte egal sein, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Jeder von uns könnte in solch eine Lage kommen ...

Ich habe gelernt, meine Lebenssituation neu zu schätzen, und bin dankbar, in Sicherheit leben zu dürfen. Ich würde jeden Flüchtling willkommen heißen.

Demirel Navruz, 5e

 

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