< Musical „Sommernachtstraum“
16.10.2018 19:57 Alter: 5 yrs

Bankraub im Pförtnerhaus


Musiktheater – ausschließlich für Kinder? Dass dies nicht zutrifft, beweist das „Sonus Brass Ensemble“ eindrücklich. Die Klassen des Musikgymnasiums hatten das Vergnügen, einer ihrer Aufführungen beizuwohnen, die bei allen helle Begeisterung hervorrief.

Das „Sonus Brass Ensemble“ setzt sich aus den Vorarlberger Musikern und Kons-Absolventen Wolfgang Bilgeri (Posaune), Andreas Schuchter (Horn), Attila Krako (Trompete), Stefan Dünser (Trompete) und dem deutschen Tubisten Harald Schele zusammen. Sie sind seit gut 15 Jahren auf dem Sektor der Konzerte für junges Publikum aktiv. Anfangs sei dies noch ein von vielen belächeltes Konzertformat gewesen, doch mittlerweile wollen sehr viele Musiker für junges Publikum spielen, so Ensemblemitglied Stefan Dünser. Dies beschere nicht nur spannende Konzerterlebnisse, sondern sei auch von den größten Konzerthäusern Europas zu einer der wichtigsten Säulen ihres Konzertgeschehens erhoben worden. Mittlerweile zählt das Ensemble mit 60 bis 80 Konzerten im Jahr zu den Bignames der Szene und spielt an Häusern wie der Elbphilharmonie in Hamburg oder dem Wiener Musikverein.

Auf die Frage bezüglich der Wahl ihrer Handlung – das in von politischer Korrektheit beherrschten Zeiten erfrischend inkorrekte Motiv des Bankraubs – meint Stefan Dünser: „Ursprünglich wollten wir etwas ganz anders machen, aber die Idee, eine Notenbank auszurauben und den Bonzen ganz oben eins auszuwischen, war einfach unwiderstehlich! Es geht bei solchen Konzerten neben der tollsten Musik, die man dem Publikum servieren möchte, auch um den eigenen Spaß! Bach in einem Storchenkostüm oder als wandelnder Blumentopf – das ist doch mal was, oder???“

An dieser Stelle bleibt nur noch zu schmunzeln und zuzustimmen.

Das Wichtigste sei, sich die Freude am Spielen und Entdecken zu erhalten und auszuprobieren, worauf man Lust hat, und dann „LOS, auf die Bühne damit!“. Außerdem solle man sich vom antiquierten Musikbetrieb niemals in Geiselhaft nehmen lassen, es gebe noch viel mehr als nur Orchester und Solo. Die Seele des Musizierens sei letztlich die Kammermusik – in freakigen Besetzungen oder auch ganz konservativ, weil den Menschen schlussendlich doch „das Gemeinsame“ ausmache.

Isa-Sophie Zünd, 9m