< Der Schalk Till Eulenspiegel
22.04.2008 16:36 Alter: 16 yrs

Unser Glück ist die Not der Anderen

Unterrichtsprojekt der Ethikgruppe 7bc 2007/08


Im 21. Feb. 08 startete die Ethikgruppe 7bc ein Projekt zum Thema: „ Unser Glück ist die Not der Anderen“. Ziel war, die Förderung des Problembewusstseins zwischen Armut und Reichtum auf der Welt (besonders Afrika) zu erarbeiten.
• 2.556 Millionen Menschen, 47 Prozent der Bevölkerung in den Entwicklungsländern, leben von weniger als zwei Dollar am Tag
• 985 Millionen Menschen leben von weniger als einem Dollar am Tag
• 854 Millionen Menschen sind chronisch unterernährt
• Jedes Jahr sterben in den Entwicklungsländern mehr als 10 Millionen Kinder, die jünger als fünf Jahre alt sind
• Unterernährung ist die Hauptursache für 55 Prozent dieser Todesfälle
Das heißt, dass jedes Jahr 5,5 Millionen Kinder durch Hunger sterben. Das sind mehr als 15.000 am Tag!

… und wir sind größtenteils mitschuldig!

Durch nicht bedachte Einkäufe von billigem Obst aus Afrika unterstützen wir Kriege in fernen Ländern. Die Früchte aus diesen Ländern sind nicht nur so billig, weil die Arbeiter dort unter dem Mindestlohn bezahlt werden, sondern weil die (illegalen) Waffenhändler die Flugkosten fast ganz übernehmen.

Das funktioniert so: Frachtflugzeuge fliegen z. B. von Russland (offiziell) leer nach Afrika. Tatsächlich sind sie aber mit Waffen, Granaten oder anderem Kriegsgerät beladen. Am Ziel - oft ist das ein Flughafen in Afrika - wird das Flugzeug entladen und erhält eine neue Fracht. Nicht selten sind es Früchte wie etwa köstliche Weintrauben aus Südafrika. Sie werden nach Europa geflogen. Durch die bereits von den Waffenhändlern bezahlten Flugkosten werden die Früchte bei uns spottbillig auf den Mark gebracht.

Lohnarbeit bedeutet in vielen armen Ländern erniedrigende Ausbeutung der Menschen. Zu diesem „Spiel“ sind sie förmlich gezwungen, weil sie die Regeln dazu nicht mitbestimmen können, und der Staat unternimmt nichts, weil er oft bis in den letzten Winkel korrupt ist. Frauen und Kinder werden zur Prostitution gezwungen, die Menschen verhungern und jegliche Hilfsmittel aus dem Ausland werden von der Regierung konfisziert. Durch ein fehlendes Bildungssystem und ein extremes Ungleichgewicht der Ober-, Mittel-, und Unterschicht können und kommen die Menschen nicht aus diesem Teufelskreis heraus. Mit unseren unbedachten Einkäufen unterstützen wir das Leid und den Tod anderer Menschen.

Viele sagen sich nun: „ Und was soll ICH dagegen tun können? Ich kann mir nur billiges Obst/Gemüse/Fleisch leisten.“

Doch wir sagen uns:
Wir leben wie die Maden im Speck. Durch das Verzichten auf das Fahren mit dem Auto auf kurze Distanzen (besser Fahrrad fahren), das Kaufen von Wasser aus der Flasche (wir haben das beste Quellwasser, das man sich wünschen kann) oder den Verzicht auf Süßigkeiten (besser einen Apfel essen) könnte unter anderem genügend Geld gespart werden, um wenigstens einen Teil der Einkäufe aus fairem Handel zu erwerben.

Es gibt Menschen auf dieser Welt, an deren Leid wir direkt und indirekt schuld sind und es liegt an uns, dies wieder geradezubiegen.

Brüstle Maximilian, 7b-Klasse